Magnesiummangel: Symptome, Ursachen und Therapie

Knochen, Nerven und Muskeln – sie alle brauchen Magnesium, um im menschlichen Körper gut zu funktionieren. Ein Magnesiummangel kann zu Muskelkrämpfen und Leistungsschwäche bis hin zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.1 Doch rechtzeitig erkannt, lässt er sich meist schnell und einfach beheben. Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.

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Therapie

Wann liegt ein Magnesiummangel vor?

Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der essenzielle Aufgaben im menschlichen Körper erfüllt: Unter anderem ist er maßgeblich an einem funktionierenden Energiestoffwechsel beteiligt. Magnesium steuert auch Nerven und Muskeln – wie etwa das Herz. Zudem stabilisiert der Mineralstoff die Zellwände und ist wichtig für die Knochengesundheit.

Der Organismus kann Magnesium nicht selbst produzieren, daher muss der Mensch ausreichend Magnesium über die Nahrung aufnehmen. Für eine gute Versorgung sollten Frauen durchschnittlich 300 Milligramm pro Tag zu sich nehmen, Männer bis zu 350 Milligramm.2 Doch manchmal reicht eine gesunde Ernährung allein nicht aus, um den Bedarf zu decken. Die Folge kann ein Magnesiummangel sein.

Wie sich ein Magnesiummangel äußert – Anzeichen und Symptome

Magnesium wirkt im ganzen Körper: Rund 300 Enzymreaktionen sind auf die Unterstützung des Mineralstoffs angewiesen.3 Daher lässt sich eine Hypomagnesiämie, so der medizinische Fachbegriff für einen Magnesiummangel, zumeist nicht auf ein Symptom beschränken. Die häufigsten und bekanntesten Anzeichen einer unzureichenden Magnesiumversorgung sind Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit und Schwindel.4

Weitere mögliche Symptome eines Magnesiummangels:5,6

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Herzrhythmusstörungen
  • Unruhe
  • Schlafstörungen
  • erhöhte Erregbarkeit

Ein Magnesiummangel trifft nicht nur Erwachsene: Auch Babys und Kinder können davon betroffen sein. Anzeichen bei Babys sind unter anderem eine höhere Infektanfälligkeit, eine Verzögerung der körperlichen Entwicklung oder die Neigung zu Krämpfen. Bei älteren Kindern können Konzentrationsschwäche oder Müdigkeit auftreten.

Wichtig zu wissen:

Alle diese Symptome sind kein eindeutiger Beweis für einen manifestierten Magnesiummangel. Es könnte sich auch lediglich um einen kurzen Versorgungsengpass handeln. Auch andere Erkrankungen können für die Beschwerden verantwortlich sein. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie immer zuerst Ihren Arzt um Rat. Er kann gegebenenfalls mithilfe eines Blutbildes klären, ob ein Magnesiummangel vorliegt.

Ursachen: Wie entsteht ein Magnesiummangel?

Ein Mangel an Magnesium entsteht zum Beispiel bei erhöhtem Bedarf, etwa durch sportliche Aktivitäten.7 Wenn der Darm Magnesium nicht richtig aufnehmen kann, sprechen Mediziner von einer gestörten Resorption. Auch das führt manchmal zu einem Magnesiummangel. Zudem können genetische Faktoren zu einem unausgeglichenen Magnesiumhaushalt führen.

Weitere Ursachen, die einen Magnesiummangel begünstigen können, sind:8

  • Stress
  • Schwangerschaft
  • einseitige Ernährung oder Mangelernährung
  • Alkoholismus
  • häufiges Erbrechen und Durchfall
  • Nieren- oder Darmerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Auch die Einnahme verschiedener Medikamente kann einen Magnesiummangel auslösen.9 Dazu zählen beispielsweise Antibiotika oder Diuretika (entwässernde Arzneimittel).

Interessant:

Ein Magnesiummangel bleibt zunächst oft unbemerkt, denn meist treten erst bei sehr geringen Konzentrationen im Körper Symptome und Beschwerden auf. Durch eine Urinprobe oder eine Blutuntersuchung beim Arzt lässt sich ein Mangel leicht feststellen.

Wer ist von einem Magnesiummangel besonders betroffen?

Einige Menschen haben einen erhöhten Bedarf an Magnesium. Wer sich körperlich betätigt, sollte besonders auf eine ausreichende Zufuhr des Minerals achten, um einem Mangel vorzubeugen. Ob Leistungssport, Wandern oder ausdauernde Gartenarbeit – durch die gesteigerte Muskelaktivität und vermehrtes Schwitzen verbraucht der Körper viel Magnesium.10

Patienten mit Typ-2-Diabetes sollten ebenfalls auf einen ausgeglichenen Magnesiumhaushalt achten, denn für die Funktion des Insulins ist Magnesium ein wichtiger Baustein. Insulinresistenz (Wirkverlust von Insulin) ist eine häufige Ursache für diese Form von Diabetes.11 Der Mineralstoff Magnesium sorgt dafür, dass der Insulinrezeptor im Körper richtig arbeiten kann. Durch eine ausreichende Magnesiumzufuhr kann sich die Wirksamkeit des Insulins daher verbessern.12

Auch schwangere oder stillende Frauen sind anfällig für einen Magnesiummangel. Mögliche Anzeichen für einen Mangel sind bei ihnen Wassereinlagerungen, Übelkeit, Erbrechen sowie Bluthochdruck. Um den Bedarf zu decken und das Risiko für vorzeitige Wehen zu reduzieren, kann von einem Arzt/einer Ärztin die Einnahme von Magnesium empfohlen werden.

Wussten Sie schon?

Kurz vor dem Entbindungstermin sollten Schwangere auf die zusätzliche Einnahme von Magnesium verzichten, da es die Wehen unterdrücken kann.13

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Langfristige Folgen von starkem Magnesiummangel

Liegt ein Mangel an Magnesium vor, ist es wichtig, diesen zu beheben. Ein ausgeprägter Magnesiummangel über einen längeren Zeitraum hinweg kann den Mineralhaushalt des Körpers so beeinflussen, dass auch die Kalium- und Kalziumkonzentration sinkt.14 Gemeinsam mit Natrium spielen sie eine wichtige Rolle für die elektrische Stabilität der Körperzellen sowie die Impulsweiterleitung von Muskel- und Nervenzellen.15 Die Folge eines starken Magnesiummangels: Das Zusammenspiel der Mineralstoffe funktioniert ungenügend oder gar nicht mehr.

Dann sind nicht nur leichte Symptome wie Wadenkrämpfe und Abgeschlagenheit möglich, sondern es kann zu ernsten gesundheitlichen Gefahren kommen. Studien belegen, dass zwischen einem Magnesiummangel und dem Risiko eines ischämischen Schlaganfalls, also einem Gefäßverschluss im Gehirn, ein Zusammenhang besteht.16 Auch steigt bei einer unzureichenden Versorgung mit Magnesium die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte, Herzrhythmusstörungen oder Thrombosen.17

Ein Magnesiummangel sollte daher rasch behandelt werden, um diese schweren Symptome zu verhindern. Mithilfe einer ausgewogenen Ernährung sowie der zusätzlichen Einnahme von speziellen Magnesiumpräparaten bildet sich ein Mangel allerdings meist schnell zurück.

Wichtig:

Sollten Sie Symptome bei sich feststellen, die auf einen Magnesiummangel hindeuten, kontaktieren Sie einen Arzt/eine Ärztin, lassen Sie sich untersuchen und bezüglich der Behandlung beraten.

Ernährung und Nahrungsergänzung – bedarfsgerechte Zufuhr sichern

Erwachsene und Kinder können den Bedarf an Magnesium in der Regel durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung decken. Viele Nahrungsmittel sind reich an dem Mineralstoff und tragen zu einem gesunden Magnesiumhaushalt bei. Dazu zählen:18,19

  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen)
  • Spinat
  • Vollkornprodukte (Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer)
  • Nüsse (Cashewkerne, Mandeln, Haselnüsse)
  • Kakao
  • Haferflocken
  • Sojaprodukte

Unterstützend können Magnesiumpräparate zum Einsatz kommen.

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1 Saur, Petra: „Magnesiumbedarf bei Sportlern.“ In: Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 8 (2010) Nr. 4. S. 14-17.
2 Verbraucherzentrale NRW e.V.: Magnesium – was ist zu beachten? URL: www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/magnesium-was-ist-zu-beachten-8003 (23.04.2021).
3 Deutscher Apotheker Verlag Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co. KG: Magnesium Update 2010. URL: www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2010/daz-25-2010/magnesium-update-2010 (23.04.2021).
4 AOK-Bundesverband GbR: Magnesium: Mineralstoff für die Muskeln. URL: www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/vitamine/warum-magnesium-nicht-nur-beim-sport-wichtig-ist/ (23.04.2021).
5 ebd.
6 Vierling, W. u.a.: „Magnesiummangel und Magnesiumtherapie bei Herzrhythmusstörungen. Empfehlungen der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e. V.“ In: Deutsche Medizinische Wochenschrift 138 (2013) Nr. 22. S. 1165–1171.
7 BKK Achenbach Buschhütten: Magnesiummangel: Kennen Sie die Symptome? URL: www.bkk-achenbach.de/news/magnesiummangel-kennen-sie-die-symptome.html (26.04.2021).
8 Deutscher Apotheker Verlag Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co. KG: Magnesium Update 2010. URL: www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2010/daz-25-2010/magnesium-update-2010 (23.04.2021).
9 ebd.
10 Verbraucherzentrale NRW e.V.: Magnesium – was ist zu beachten? URL: www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/magnesium-was-ist-zu-beachten-8003 (23.04.2021).
11 Deutscher Apotheker Verlag Dr. Roland Schmiedel GmbH & Co. KG: Magnesium Update 2010. URL: www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2010/daz-25-2010/magnesium-update-2010 (23.04.2021).
12 ebd.
13 Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG), Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG): Leitlinienprogramm Prävention und Therapie der Frühgeburt. AWMF Registry No. 015/025, Februar 2019. URL: www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-025l_S2k_Praevention-Therapie_Fruehgeburt_2020-02.pdf (26.04.2021).
14 Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz – Info Gesundheit e.V.: Mineralstoffe und Herzrhythmus. URL: www.bgv-herzbeschwerden.de/mineralstoffe.html (26.04.2021).
15 ebd.
16 Litmathe, Jens: „Kardiogene Quellen des ischämischen Schlaganfalls.“ In: Neuro-Kardiologie. Litmathe, Jens (Hg.). Berlin/Heidelberg: Springer 2019. S. 1-69.
17 Vierling, W. u.a.: „Magnesiummangel und Magnesiumtherapie bei Herzrhythmusstörungen. Empfehlungen der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e. V.“ In: Deutsche Medizinische Wochenschrift 138 (2013) Nr. 22. S. 1165–1171.
18 Verbraucherzentrale NRW e.V.: Magnesium – was ist zu beachten? URL: www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/magnesium-was-ist-zu-beachten-8003 (23.04.2021).
19 BKK Achenbach Buschhütten: Magnesiummangel: Kennen Sie die Symptome? URL: www.bkk-achenbach.de/news/magnesiummangel-kennen-sie-die-symptome.html (26.04.2021).